Meine Zeit in Schottland

Wie einige von euch wissen, bin ich zwischen Ostern und Pfingsten in Schottland. Genauer gesagt in Paisley bei Glasgow. Ich bin jetzt jedes Jahr für 6 Wochen hier und lerne fleißig an der Uni

Unterkuft habe ich in einem sehr alten Studentenwohnheim gefunden. Schon die Wohnung allein ist ein kleines Abenteuer. Manchen würde es nicht gefallen, aber meine Ansprüche als Outdoorfreak sind nicht so hoch Die Zimmer sind hoch mit Stuck an der Decke. Wir haben auch richtig große Räume. Aber jetzt kommt das Witzige: du kennst doch sicher aus alten Filmen, dass man in den Stromzähler im Flur Geld einwerfen muss, damit man Strom hat? Genau das ist hier der Fall :-)) Wenn das Geld alle ist, hat man plötzlich keinen Strom mehr. Im Bad gibt es keinen Duschkopf, also haben wir uns nen Wassereimer gekauft zum Haare waschen Das Warmwasser wird nur nachts in einem Kessel erhitzt, wenn es tagsüber alle wird - Pech gehabt. Die heizungen sind auch ein Sonderfall, denn es gibt nur 2 Möglichkeiten - an oder aus. Und wenn die einmal an war für ne Weile und man sie wieder ausschaltet, bleibt die noch mindestends 12h warm. Komisches ding. Heute früh wurde erstmal das Türschloss erneuert, denn wir konnten nicht abschließen. die Fenster zu öffnen bedarf es auch jedesmal einer kleinen Krafteinlage.
Trotzalledem gefällt es mir sehr gut hier. Entweder man liebt es oder man hasst es. Der Hausmeister ist auch ein ganz lieber, er versucht alles, damit wir uns wohlfühlen und ist immer mal zu unterhaltsamen Gesprächen aufgelegt.

Internet gibts hier normalerweise auch nicht. Ich habe jedoch gleich unsere nigerischen Nachbarn gefragt, ob wir ihr w-lan mit nutzen können. Sie gaben uns prommt einen Zugang und wollten nicht mal Geld dafür haben. Klasse oder?
In der Uni haben wir uns auch angemeldet, wir wurden auch hier sehr gut aufgenommen und man kümmert sich gut um uns. Besser als in Frankreich damals.

Die Schotten haben nicht so viel mit Sport am Hut. Aber sie sind sehr herzlich und hilfsbereit. Letztens wurde ich in der Post promt von einem schottischen Ehepaar zum Kaffee/Tee eingeladen und wir redeten etwa 3 h über alle möglichen Dinge. Ich erzählte von einer geplanten Tour durch Schottland, daraufhin ging die Frau los und kam mit Kartenmaterial wieder, welches sie mir schenkte.

Nach einem Dudelsack habe ich auch Ausschau gehalten, die sind allerdings etwas teuer. Wäre aber ne gute Ergänzung zu meinem Didgeridoo. Ob die von Klang her wohl zusammenpassen würden? Müsste man mal probieren… Jedenfalls freue ich mich schon, wieder auf meinem Didge zu spielen, wenn ich zurück komme.

Ach ja, die Sache mit dem Kühlschrank ist auch sehr speziell. Am zweiten Tag nahmen wir fürs Abendbrot die Wurst raus und sie war gefroren! und nein sie war nicht im Tiefkühlfach wir haben den Grund dafür aber schnell entdeckt: von Tiefkühlfach fehlt die innere Tür, dadurch wird der gesamte Kühlschrank kälter als normal und einen Regler gibt es wiedermal nicht… Inzwischen haben wir einen Neuen bekommen.
Am Anfang habe ich eine erste Erkundungsradtour mit dem Rennrad gedreht, etwa 90km. Nach ca 10km wurde es ruhiger auf den Straßen, dann gings weiter entlang der Küste durch einige gemütliche Fischerdörfer. Später fuhr ich wieder landeinwärts, vorbei an vielen Seen. Die Landschaft hier ist toll, Teile davon haben mich sogar an Neuseeland erinnert. Da bekommt man gleich wieder Reiselust. Aber ich bin ja zum lernen hier und muss die zeit gut nutzen.

Eine zweite Nachmnittagstour führte mich zum Loch Lomond, etwa 135 km. Je weiter nördlicher man kommt, desto schöner wird die Natur.

Meine Strecken habe ich in gewohnter Weise bei googlemaps abgelegt.

Geplant war eigentlich noch eine 4-Tagestour mit dem Rennrad durch schottische Hochland, ich werde aber vielleicht leider keine Zeit dafür haben.  Aber ich komme ja nächstes Jahr wieder….

Bisher hatte ich die Kamera nicht auf meinen Radtouren mit. Daran muss ich diese Tage denken, damit ich euch die Schönheit Schottlands zeigen kann.